De Grafitis y toros

Die museumslosen Coronamonate in Ambach und München haben zusätzliche Begeisterung für Graffitis in uns geweckt, eigentlich für Straßenmalereien und Streetart im weitesten Sinne. Für Motive und Farben die unser Drumherum unterwegs kommunikativer oder nachdenklich machen. Zuweilen gehen, wandern oder fahren wir meilenweit um interessante Objekte aufzuspüren. (Werbeinsider erinnern sich bei diesem Wort vielleicht an die Camel-Fallstudie, evtl. Suchfunktion nutzen).

Unsere Begeisterung hat sich jetzt auf das Land Valencia übertragen. Allein in und um Dénia herum warten farbenfrohe mediterrane Überraschungen. Das jeweilige unmittelbare regionale Umfeld verstärkt das Erlebnis, Stiere inklusive.

Besonders reizvoll sind Gestaltungen auf Hinterhöfen, hier in Ondara, einer valencianischen Kleinstadt.
Besonders reizvoll sind Gestaltungen an den besonders typischen und eigenständigen Orten einer Stadt, wie hier in Ondara, einer valencianischen Kommune.
zieht sich durch den 7000-Seelen-Ort. 

In einem Wettbewerb vor drei Jahren wurden Künstler aus dem Landkreis (comarca) ausgewählt und der Gemeinderat (consistorio) genehmigt des Projekt.

Wir sind gespannt auf die wassernahe Kunst im Spätherbst und Winter ...
Ondara bietet durch seinen Barranc de l´Alberca ideale Gestaltungsflächen. Der um diese heiße Jahreszeit im August staubig trockene Hochwasserkanal des río Alberca zieht sich durch den 7000-Seelen-Ort.

In einem Wettbewerb vor drei Jahren wurden Künstler aus dem Landkreis (comarca) ausgewählt und der Gemeinderat (consistorio) genehmigte das Projekt.

Wir sind gespannt auf die wasserführende Kunst im Spätherbst und Winter.
Oft entfalten die Malereien erst in Kombination mit Hintergrund und Umfeld ihr wahres Leben. Die Fantasiewesen könnten im hohen Schilfwald dahinter leben?
Hinter der Mauer des Barranco die Orangenhaine der Campesinos des Pueblo und die wuchtige wie zackige Sierra Segaria
Die Gestaltung einer sonst öden Grundstücksmauer an der belebten Zufahrtsstraße vom nahen Dénia am Mittelmeer hinein nach Ondara im nahen Hinterland
Im Pueblo selbst wird’s persönlicher
Wir ziehen diese kreativ gestalterische Art der „Stierkultur“ vor.

Ondara besitzt zwar eine Stierkampfarena; aber eigentlich ist sie jetzt nützliches historisches Relikt. Vor kurzem renoviert, dient sie als Veranstaltungsort und friedliche Stätte für valencianische Fiestas aller Art.

Dann allerdings großes Erstaunen. Wir lesen:

GRAN CONCURS DE RETALLADORS

Und unser bunter Graffiti-Stier erscheint auf dem verdächtigen Rathaus-Plakat.

Glücklicherweise ist weder von Toreros noch von Stierkampf die Rede, lediglich von wilden Stieren.

Wir erfahren dass der Retallador, wie der Torero, ein Beruf des Stierkampfes ist. Ein Mann spielt, zusammen mit dem wilden Tier, mit seinem Leben („El retallador és una persona que es juga la vida davant un bou en les curses de braus“, so ein Vecino des Ortes).

Ähnlich dem Recortador, der durch den sportlichen bis akrobatischen Einsatz seines Körpers, z. B. durch Sprünge und Saltos, auf die Angriffe des Stieres reagiert.

"Profesión de la tauromaquia - Se denomina recortador al torero que con la única ayuda de su cuerpo o con algún artilugio simple como puede ser un palo a modo de pértiga (garrocha) realizan con pericia piruetas ante la embestida del toro o vaquilla como son recortes, saltos por encima o quiebros laterales ajustándose a la cintura los pitones de toros. Se realiza sin capa o con ella liada al brazo." 
Quelle: Wikipedia

Akrobatik pur: Der Sprung über den Stier

Na wo is er denn …?

Au weia … aber Hilfe naht schon

Die mannigfache Ablenkung des Tieres durch mutige junge Valencianos wirkt:

Der zuvor akrobatische 2. Sieger ist hinter der Barriere in Sicherheit

Fotos: privat
Die beruhigende rettende Tür – das nächste friedliche Event wird schon vorbereitet
Schon raus aus der Arena entdecken wir neben den wuchtigen Mauern ein wachendes Auge, hoffentlich im Sinne eines modernen Verständnisses spanischer Stierkampftradition, nicht nur im Land Valencia
Sowas interessiert mehr als Stierkampf
Vor der Arena werden selbst schräg gewachsene Platanen geradezu rührend umhäkelt.

Auch dies zählen wir zur Streetart.
Vielleicht ein friedlicher Nachkömmling des Iberischen Luchses?
Schließlich versuchen wir am Barranco noch ein eigenes Graffiti

Wird mit kreativeren Gestaltungen fortgesetzt …