Der große Streik ist für Mittwoch angesagt. Und wir wollen am Sonntag in der Früh wieder mal quer durch Frankreich nach Dénia starten. Der geneigte Leser weiß, dass la France mehr als nur eine Vorfreude auf unser spanisches Domizil ist. Was tun?
Das Reisewetter nimmt die Entscheidung ab. Es soll weniger als durchwachsen sein. Wir verschieben auf nächste Woche. Obwohl auch da schon jetzt, wiederum am Mittwoch, Blockaden angesagt sind.
Am folgenden Sonntag geht’s also los. Unverdrossen. Das Wetter unterwegs scheint prima zu werden und kritische Streikzentren wollen wir ohnehin meiden. Auch andere lieb gewonnene Städte wie Lyon und Bordeaux lassen wir nördlich oder südlich in sicherer Distanz liegen. Aus dem Mercredi wird dann ohnehin Jeudi und da sind wir längst am unpolitischen Atlantik. Dort schlägt nur der Ozean hohe Wellen.


Der Canal du Centre schlängelt sich 112 Kilometer lang zwischen Chalon-sur-Saône (an der Saône) via Paray-le-Monial (siehe das vorausgehende Erlebnis)) bis nach Digoin an der Loire. Mithilfe weiterer Kanäle ermöglicht er Binnenschiffen und Sportbooten über die Seine Zugang zum Atlantik und über die Rhône zum Mittelmeer.
Man stelle sich – in einer französischen Pénichette – eine französische Weltreise zwischen den beiden Meeren vor … ça serait quelque chose!

A propos Digoin: Auf der dortigen Kanalbrücke quert der Canal latéral à la Loire (im Vordergrund) den tiefer gelegenen Fluss Loire (Foto aus 2019)













Die Zeit verklärt und verstärkt markante Weltereignisse … 1920 wird M-M vom Namensbruder unseres Papstes aus Marktl, Benedikt XV, heiliggesprochen.
„Avant d’entrer dans la chapelle des Apparitions, je marque une pause. C’est en ce lieu précis, dans le chœur actuel de la chapelle, que Jésus a découvert son Cœur brûlant d’amour à sainte Marguerite-Marie et lui a demandé son cœur en retour d’amour. Entrer dans cette chapelle, c’est symboliquement entrer dans le Cœur de Jésus pour y faire ma demeure, pour me laisser consumer par les flammes ardentes de son amour. J’entre pour consacrer mon cœur et tout mon être au Sacré-Cœur.“
Quelle: sacrecoeur-paray.org/parcours-du-jubile-3eme-etape-chapelle-des-apparitions


Sie spürt, dass das Jesús-Bild zum ehemaligen Protestanten HDM besser passt als ein Heiligenbild. Werde es in Ehren halten.




Der legendäre Grafensohn und spätere Abt von Cluny, Hugues de Seymour, läßt die Basilika im 11. Jh. nach dem Vorbild der Abteikirche von Cluny ausbauen.


Es hat für HDM eine besondere persönliche Bedeutung. Zwei Gendarmen dieses Städtchens haben mir damals den Führerschein geraubt. Ich sei mit etwas über 150 zu schnell gefahren und bei Regen seien nur 110 erlaubt.
Fakt ist jedoch, dass die damals neue wunderbare und nachts vollverwaiste Autobahn trocken ist – lediglich ein paar ärmliche Regentropfen trüben die Scheibe …
So werden wir nach langem schicksalhaft vergeblichem Gendarmen-Warten hinter den Büschen willkommene Opfer. Der damalige Mercedes G kommt denen als neue Geschäftsidee gerade recht. Die Argumentation des vorlauten Wortführers ist dann so ärmlich wie jetzt die kleine Stadt (pardon).
Kurzum: Sie behalten meinen Führerschein. Das sei in Frankreich so üblich.
Bin spätestens nach dem jetzigen Besuch versöhnt. Dieses abgelegene ärmliche Village brauchte das Erfolgserlebnis und die flankierende Einnahme.
Gerächt hat sich HDM ohnehin schon zuvor: Die ganze Aktion war nach europäischen Recht höchst bedenklich. Selbst in Ussel hatte man dies bald erkannt. Man wollte den exotischen deutschen Führerschein schnell wieder los werden. Cependant incroyable: Im Einschreibebrief des Rathauses war das begehrte Objekt dann nichtmal drin! Pauvre mairie de Ussel …

Erst nach einer persönlichen Bitte des Bürgermeisters (le maire – premier officer municipal élu par le conseil municipal) das Dokument nach Irrwegen endlich wieder in Besitz zu nehmen, vereinbaren wir eine versöhnliche Zusendung an HDMs heimisches Landratsamt. Dort hatte man ihm unbürokratisch ohnehin längst einen Ersatz für das Raubgut ausgestellt.
Aujourd´hui une belle histoire – n’est-ce pas?




Dies scheint meinen Gendarmen damals entgangen zu sein. Auch die Orgel hat historische Bedeutung. Auf die erbetene Spende haben wir trotz Happyend verzichtet.


































In Comillas bleiben wir über Nacht























Das nächste Mal mehr
