Kleine Momente ganz groß

Häufig sind es die kleinen Augenblicke die wirklich zählen. Spontane Beobachtungen im Tagesablauf, an besonderen Orten, auch an schon bekannten, in besonderen Situationen, schon vertraut oder neu, mit oder ohne Menschen … .

Im Kopf entstehen Bilder, vor der Linse Fotos. Solche Momente sind überschaubar und leichter verständlich als umfassende Inhalte, besser erinnerlich. Wir können damit gut umgehen und erleben sie.

Fotos kommunizieren schnell. Und, sie stimulieren unsere Kreativität und eigene Gedanken. Jeder kann sich seine eigene kleine Vorstellungswelt im Einklang mit den Bildinhalten schaffen. Diese Vorstellung ist umso stringenter je klarer der betrachtete Bildinhalt ist.

Dafür steht der engagierte Fotograf: Was soll mein Foto kommunizieren? (Über bloßes, allzu übliches Knipsen hinaus.) Welche Absicht, welches noch so kleine Ziel verfolgt das Foto? Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Hier liegt der eigentliche Reiz des Fotografierens, natürlich über das rein Handwerkliche und faszinierend Technologische hinaus. Also, wie schaffe ich welchen Zielinhalt besonders gut?

Dazu ein kleiner Fachexkurs: HDM erinnert sich gern an das „frame objective“ für jede einzelne Schlüsselszene eines Werbefilms. Dieser für zumindest damalige P&G-Spots höchst beachtete „spezifische Sinn“ einer einzelnen Szene – ein Teilziel (objective) des gesamten Werbefilm-Ziels und seiner copy strategy – ist auch für einzelne Fotos, Videos und letztlich alle Kommunikationsformen gültig.

Auch Filmemacher des großen Kinos und erfolgreicher TV-Serien beachten solche Anforderungen. Der Dietl Helmut zum Beispiel (Münchner Geschichten, Der ganz normale Wahnsinn, Monaco Franze …) hat solche Teilziele für einzelne Film-Sequenzen intuitiv überzeugend beherzigt. Die Produktion unserer damaligen Werbefilme hat ihm seine Intuition bewusst gemacht. Good to remember.

Der folgende Post umfasst objektiv recht „normale“ fotografische Momente unseres letzten Vierteljahrs. Aber, immer wenn es wieder mal ins valencianische Zuhause geht erfahren wir, häufiger als sonst, solche Momente ganz besonders – nehmen das Jetzt und Hier bewusster wahr. Danach auch auf der Reise selbst und im südlichen Zuhause.

Oft sogar mit zusätzlichen Erkenntnis- und Erlebnisinhalten – trotz des eigentlich längst vertrauten bildlichen Umfelds in Ambach, in München, drum herum oder dann unterwegs und am Reiseziel.

Die Gelegenheit ist günstig. Und höchste Eisenbahn endlich wieder mal was zu posten. Vor einem langen Jahr über die Fallas-Kunst im Land Valencia, jetzt über fotografierte Eindrücke in Münchens Museumsviertel. Aus urheberrechtlichen Gründen zumeist leider nur ohne die reizvolle Verbindung zu den Exponaten.

Für Museumsbesuche ist Sonntag ein guter Tag. Die Münchner fahren raus aufs Land, wir rein in die Stadt. Schon die für unsere Richtung leere Autobahn ist ein Erfolgsmomentum. In den Museen sind wir dann für einen Euro pro Kopf dabei.

Weitere fotografische Momente folgen im nächsten Post. Schwerpunkte sind dann Stationen durch Südfrankreich, Spaniens Nordosten und natürlich der Zielort Dénia mit vertiefenden und neuen Eindrücken von dort.

Wir parken bei der Mensa der Technischen Universität. Obwohl immer noch ziemlich schmuddelig weckt sie doch liebe alte Erinnerungen.
Fernöstliche Touristen oder Studiosi der nahen TU? Oder einfach ein üblicher Moment der Zweisamkeit?

Mir allerdings kommt das berühmt-berüchtigte rote Mao-Büchlein in den Sinn.
Ein überzeugendes YES zum Museums-Claim:
Erwartungsfrohe Gäste balancieren der Kunst entgegen
Museums-Moment einer lockeren Kunstbetrachtung

Einträchtig gemeinsames Sehen
Kids im Kunstbetrieb
Pharaonisches Ereignis der besonderen Art mit Paul
Selbst verfremdet ein Schlüsselbild (Key Visual) für eine grandiose antike Epoche
Gärtnerische Neugestaltung vor ehrwürdiger Pinakothek-Fassade – für HDM einen Klick wert
Alltags-Moment im Hauseingang gegenüber der bunt gekleideten renommierten Kunstsammlung Brandhorst
Remember: On Sundays one Euro only

Ob die Bewohnerin im Hauseingang die Gestaltungen an der Flurwand gegenüber noch wahrnimmt?

Die traditionell übliche Belohnung für vorausgehende Museums- und Hauseingangs-Besuche:

An dieser in der Adalbertstraße 15 lockenden Genuss-Hälfte hängen Erinnerungen an den ersten Holzofen-Italiener Mario und die Gerüche im darüber liegenden Penthouse
.
Idylle im Salon: Warten auf Wäsche
(hoffentlich ohne Grauschleier)

Um den Mario herum ist sich Schwabing ziemlich treu geblieben
Immer mehr Begleiter auf Pfoten und Hindernisse auf Rädern unmittelbar auf den zunehmend diversifiziert bevölkerten Gastronomietrottoirs.

Ohne die rote Sammelbeutel-Innovation wären solche wohl undenk- geschweige denn begehbar.

Da kommt mir das heute versäumte innovative Katzentempel-Café in der mehr unteren Türkenstraße in den Sinn, laut eigener Aussage das erste seiner Art.
Verfügbarer Katzen-Café-Ersatz-Moment im Nymphenburger Palmengarten
Beim heutigen Sport-Event gesund leben
Eine versöhnende artige Begegnung am Josephsplatz.

Allerdings, nicht mal einen Augenblick lang schaut er einem in die Augen oder wenigstens in die Linse.
Wieder zurück auf dem Land und an Fasching urig bairisch weiß-blau unterwegs:

Die Reichersbeurener fallen mit ihrem Muafaz, bescheiden als die Mutter aller Gaudizüge postuliert, alle zehn Jahre zu Fuß und mit selbst gebastelten Themenwagen im fünf Kilometer entfernten Bad Tölz ein.

Noch anspruchslose kindliche Erlebensmomente nach einem Faschingszug im kleinen Ort Habach
Unweit ein liebes Marterl im Schutz einer urigen starken bayerischen Eiche
Alternative Baumnutzung durch einen Biber am Starnberger See. Er zieht weicheres Baumholz der Eiche vor. Wenig artgerecht macht er sich hier jedoch abseits von fließendem Wasser zu schaffen.

(Spürt das kluge Tier etwa dass die Würm durch den See fließt)
Da identifiziert sich einer mit der alten, nicht mehr ganz so starken Eiche
Abends genießen wir im Ambacher Zuhause den See

… morgens das Bernrieder Klosterkirchlein gegenüber
Im nahen Seeshaupt lohnt sich ein vor der Abreise letztmaliger Lieblingsgenuss doppelt: Durch die vietnamesische Nationalsuppe Pho …
… und den schmeichelnden Glückskeks
Ein für diesmal letzter Ausflug Richtung Berge auf dem Tegernseer Höhenweg Nummer 510
Ohne deftige Belohnung geht auch hier nichts … wetten wo?
Erste Vorboten für „Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten …“
Die letzte Orange aus eigenem Anbau vom letzten Mal schmeckt auch etwas trockener immer noch wie hausgemacht („casera“)
Am nächsten Tag geht´s dann wieder mal los. Spanien ruft.

Schon ein paar Kilometer vor Ochsenhausen in Erlenmoos im Allgäu ein vertrauter Moment – in Form eines stattlichen Hauses. Auch vor kurzem umfassend renoviert besteht unser Moment fort.

Im früher urigen Gasthaus Ochsen tat sich vor sehr langen Jahren unser Kapuziner Meggele an den Pommes Frites des freundlichen Nebentisches gütlich. Vermutlich ein Schlüsselerlebnis auch für die begeisterte Gästeschaft.

Ein unvergesslicher Augenblick. Foto vom Haus genügt.
Damals
Für Blog-Neulinge hier ein zweifaches Jugendfoto
‎⁨Selbst bei geringer Fotoqualität jedesmal mehr als nur ein flüchtiger Coup d´œil
(le Grand Canal d’Alsace⁩)

Weitere fotografische Momente folgen im nächsten Post. Schwerpunkte sind dann Stationen durch Südfrankreich, Spaniens Nordosten und natürlich das Reiseziel Dénia.

Persönliche Anmerkung: Vor ein paar Tagen treffen wir Doris und ihren lieben Mann Antonio in Dénia auf der Straße. Sie outet sich als treuer Blog-Fan und ermutigt HDM endlich wieder mal was zu posten.
La voilà, das schmeichelt mehr als ein Glückskeks.

In diesen sonnigen Tagen

München ist Gastgeber der EM 2022 und alle gehen hin. Auch wir. Lassen diese Europa-Meisterschaften die Stadt wieder mehr leuchten, wie damals vor 50 Jahren bei Olympia, wäre damals nur das Attentat nicht gewesen? Wir unterbrechen deshalb den Reisebericht De vuelta en España zugunsten einiger persönlicher Münchner Beobachtungen.

In diesen sonnigen Tagen erscheint uns Landeiern die Stadt und ihr ganzes Drum Herum tatsächlich angenehm locker und ungezwungen, weniger hektisch als sonst. Die EM scheint die Stadt zu beflügeln.

Um spontan auch mit dabei zu sein gönnen wir uns als zweites Frühstück eine Schmalznudel im Café Frischhut – nicht besonders sportlich aber die erste ihrer Art seit weiß Gott wann. Na dann!
Wir strahlen mit dem Chef um die Wette. Er freut sich, selbst in diesen sonnig umtriebigen Tagen, auch über nur sporadische Kundschaft und tätschelt die juvenilen Teiglinge „in eigener Herstellung“ ins brodelnde Fett. Es soll tatsächlich noch Münchner geben die dieses Erlebnis noch nicht genossen haben, weiß die Süddeutsche, allerdings schon vor Jahren, zu berichten. Wir sind jetzt dabei.
Außen solide traditionell, innen ein überzeugendes bairisches Schmalznudelsortiment, so schmackhaft wie früher nur bei Oma … wie man so schön sagt
In den Fluren rein zum gemütlichen Hof glaubt man auf diesem süßen Gemälde tatsächlich den münchnerischen Aufbruch zu spüren … gendermäßig allerdings noch nicht auf der Höhe unserer ach so modernen Zeit. A bisserl hinterher ist manchmal besser, denke ich.
Wir aber eilen zu einem originalen Ort der erhofften Leuchtmetamorphose unserer früheren Heimatstadt in Richtung Schwabing. In der Tat erleben wir am Königsplatz eine Art Vorgeschmack auf die heuer wieder stattfindende Wiesn: Ein bisserl sportlich mit Sand und Applaus statt Musi und fröhlichem Gesang. Das traditionelle Wiesn-Getränk macht auf den Biertischen farbenfroh-gesunden Fruchtsäften und Smoothies Platz. We like it.

Am Rande trübt ein eigentlich unbedeutendes Ereignis unsere fröhliche Stimmung: HDM will bei den gerade beginnenden Ausscheidungsspielen des Beach-Volleyball im sonnig hell leuchtenden Sand mit seiner spiegellosen Z 6II spontan ein paar scharfe Bewegungsfotos schießen und zeigt den Presseausweis. Eine Akkreditierung sei dafür erforderlich, so entscheidet eine schließlich dritte Kontrollinstanz, vermutlich der diensttuende Cheffunktionär des einschlägigen Sportverbandes.

Luja! sog i. Und denke an die heute vielerorts nicht mehr zeitgemäße, ganz früher aber vorbildliche deutsche Verbandsarbeit. Höre mich „estamos en Alemania“ sagen, eine Abwandlung meiner mittlerweile spanischen Einschätzung der Dinge um uns herum. Soll heißen wir können hierzulande unnötige Reglementierungen einfach nicht lassen. Funktionäre brauchen eben Regeln, ob nötig oder nicht und vice versa.

Dafür fehlen uns aber nicht selten, unabdingbare Voraussetzung, klare und konkludente Ziele und Strategien für das folgende Handeln – heute mehr denn je. Kein Wunder dass bei internationalen Wettbewerben regelmäßig was schief geht. Macht München diesmal doch die leuchtende Ausnahme? Schaun mer mal.

Der geneigte Leser verzeihe diese hehren Gedanken. Aber auf meine spontane Verstehensformel „wir sind halt nun mal in Deutschland“ habe ich früher ausschließlich als „estamos en España“ zurück gegriffen. Eben immer dann wenn mir dort wieder mal was Spanisch vorkam. So ändern sich die Zeiten.
Klar, ich bleibe Zaungast
… und erhasche dafür versöhnende Trainings-Momente nebendran
Da fällt mir dazu noch das vor ein paar Tagen im Missionsmuseum der Erzabtei Sankt Ottilien bei Landsberg am Lech aufgenommene Foto ein: „Sitzender Kolonialbeamter, Elfenbeinküste, Anfang 20. Jh.“ Das mit den sich ändernden Zeiten hab ich ja schon geschlussfolgert.
Hier noch ein entspannendes Rätsel: Wo spielt wohl dieses Foto? Leuchtet hier München? Oder ist es eine Begegnung vor dem Missionsmuseum der genannten Erzabtei?
Auf unserem weiteren Münchner Weg der Suche nach leuchtenden Momenten: Unweit der Pinakotheken auf trockenem Rasen, anstatt des streng reglementierten Sandes, beschauliche Augustruhe zwischen Kunst und Literatur nach eigenem Gusto der Protagonisten. Der Monaco Franze hätte seine Freude gehabt und sich dazu postiert. Auch im vorausgehenden Rätsel-Bild vor dem Missionsmuseum der Erzabtei Sankt Ottilien. Eine Einrichtung die offenbar mit der Zeit geht.
Weiter geht’s: Welch sympathisches Familien-Event an der pyramidisch-gigantischen schattenspendenden Fassade des Ägyptischen Museums – hoffentlich kommt kein Hausmeister und stört die moderne Spitzweg-Idylle.
Weiss-blau, international, quirlig und trotzdem irgendwie relaxt wird’s dann in der City. Wohl ein ererbtes Mix der früheren Weltstadt mit Herz. Vier Jahrzehnte lang war der gleich lautende Claim Herzstück (remember BAW?) des Stadtmarketing.

Heute fällt mir dazu nichts mehr Besonderes ein. Überall nachhaltig a bisserl was bewegen ist im Zeitalter von Social Media vielleicht auch ein Konzept, oder? Als ehemaliger Fachrichter im Ausschuss zur Auswahl des Münchner Oktoberfestplakats und des Bierseidel-Visual weiß HDM natürlich zu gut, dass sich eine so strahlende Kommune alles erlauben kann. Glaubt sie jedenfalls.
Zuvor, auf dem Königsplatz und dem angrenzenden Museumsviertel, großer EM-Sport inmitten eines historien- und kunstträchtigen Ambientes – hier die eher kleine Kunst inmitten des mit fröhlichen Touristen angereicherten Münchner Alltagsmixes. Nichts Ungewöhnliches, aber doch ein bisserl Münchner Flair.
In den Nischen der ‎⁨Heilig-Geist-Kirche Wohn- und offenbar auch sommerliche Schlafplätze. Man erlebt, wie vermutlich diese drei Passanten auch, einen Salto unterschiedlichster Gefühle. Das dies so offenbar akzeptiert wird erscheint wünschenswert, beruhigt uns aber nicht so recht.
Im Innern findet dieser beeindruckende Besucher gefühlt das wonach er themenkonform sucht und macht sich in einem kleinen Büchlein Notizen – zu gerne würde ich sie lesen
Dort wo München ohne jeden Zweifel lebt und leuchtet, auf dem Viktualienmarkt, wird Liesl Karlstadt geehrt wie eh und je
Falls mal schmucklos, wie hier im Herbst, ist sie in zünftiger Gesellschaft
Unweit davon bleibt das Brunnendenkmal der ebenfalls respektablen Volksschauspielerin Elise Aulinger verdächtig ungeschmückt. Hat da ein skurriler Partner wie Liesl´s Karl Valentin gefehlt? Aulingers Neffe, das populäre Münchner Schriftsteller-Original Sigi Sommer („Der ewige Spaziergänger“) kann daran nichts ändern.

Vielleicht steht ihr bescheidenes Ansehen im Zusammenhang mit einer späten Nazi-Ehrung, als sie 1944 in die Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda aufgenommen wurde? Auch das wäre natürlich München pur.
Mehr Aufmerksamkeit bekommt das zart leuchtende Grün dieses sympathischen jungen Paares in andächtiger Pose am Kirchenportal
Wenn Karl Lagerfeld hier noch vorbei kommen könnte, möchte sich dieser Herr im Sinne des Modeschöpfers als leuchtendes Beispiel von all den flanierenden eintönigen Jeansträgern unterscheiden – sagt uns der charmante Original-Münchner an seinem angestammten Kneipenplatz mit regem Publikumsverkehr
Die Biene Maja am renommierten Honighäus´l, mit der wir uns als Anwohner des Waldemar-Bonsels-Wegs am Wirkungsort ihres Schöpfers sehr verbunden fühlen, schwebt lächelnd über derartigen Erwägungen
Kulinarisch südlich leuchtende köstliche Verführungen wie im Mercado unseres Mittelmeerdorfes
Nur wenige Stunden erstrahlen diese tierische Sandburg und ihre Künstlerin in der Mittagssonne. Ob der Sand wohl vom Beach-Volleyball stammt, kommt mir in den Sinn?
Etwas abseits davon ein unvermeidbarer sich alltäglich wiederholender Hund-Frauchen-Moment einer eher den Schatten suchenden Tätigkeit
München leuchtet auch als Weinstadt! Man denke nur an den stolzen Residenz-Weinkeller, HDMs bevorzugtes Pendant zum Hofbräuhaus. Trinke dort seit 1977 den 3a. Auch solch bescheidene Nachhaltigkeit leuchtet ein bisschen, oder?

Bestätigend finden wir Schritte weiter sogar einen Wein aus Mâcon (siehe erste Folge unserer Reise-Augenblicke „España ida y vuelta“)
Auf dem Weg Richtung Schwabing und alte Heimat Maxvorstadt: Auch wir könnten hier, vor der sommerlich verwaisten Mensa der Technischen Universität, in Erinnerungen schwelgen
Hinter den Fenstern des innovativen Katzencafés in der Türkenstraße fehlen heute die haarigen Namensgeber:innen. Nie haben wir uns hinein getraut, obwohl HDM eigentlich Katzen mag.
Natürlich würden wir die Streichel-Attraktionen artgerecht behandeln und ihnen nicht das Gefühl geben Zootiere zu sein
Erinnerung an die in Spanien zugelaufene tapfere Blackie wie sie im dortigen Zuhause kompetent und wissbegierig einen einschlägigen Dokumentarfilm in TVE 2 verfolgt (Aufnahme aus 2014)
Ebenfalls in der Türkenstraße schließt sich hier, mit chaotisch schreiender aber Gott sei Dank zeitlich begrenzter Graffiti-Unterstützung, die letzte Baulücke. Zugegeben, düstere Schatten haben die Möchtegern-Kunst zusätzlich verunstaltet.

Schräg gegenüber liegt HDMs Lieblingsgeschäft Suckfüll, ein leuchtendes Beispiel dafür was heutzutage auch andernorts vielleicht immer noch sein könnte. Beharrlich nachhaltig „hat der ois was ma´ braucht“ That´s it. Sympathisch.
Aus mux.de/Suckfuell
Selbst als Nichtraucher eine mich auch faszinierende Fundgrube … wohl halten sich Kaufentscheidungen in Grenzen
Für vorbildlich leuchtende Beständigkeit seit bald vier Jahrzehnten bürgt auch unser früherer Nachbar Didi Schweiger. Einmal im Jahr sind wir immer noch Kunde an seinem legendären Obststandl Ecke Siegestor-Uni-Adalbertstraße. Mach weiter so, Didi!

Im Vorwort zu Didis „Münchner Obststandl Gschicht´n“ lobt der bairische Literat Helmut Zöpfl schon 2010 „Der Didi ist ganz der Alte bzw. Junge geblieben!“ Wir schließen uns an, auch jetzt, ein weiteres Dutzend Jahre später.
Gegen Abend holen wir via MVV Linie U3 und 9-Euro-Ticket unseren Beinahe-Oldtimer Jahrgang 1998 ab. Er ist einer der letzten luftgekühlten 993er Bi-Turbos. Hoffentlich ist die TÜV-Inspektion nicht zu teuer, hoffe ich (Das Objekt ist ohne Abb. da meine Begeisterung für „Graffitis“ siegt und der schlichte schwarze 993er mit dem Riesenspoiler ohnehin weniger fotogen ist …)
Das Blaue Land hat uns wieder (hier zur Mittagszeit vom Westufer des Starnberger Sees aus gesehen)
Auch vom heimischen Ostufer aus werden Gegend und See in unterschiedlichsten Blau-Nuancierungen ihrem Namen gerecht (eine morgendliche Aufnahme)
Die motivierende Begrüßung daheim: Unsere Hausspatzen präferieren, trotz Seenähe, ihre häusliche Tränke
Am nächsten Tag dann ein besonders erleuchtendes Ereignis beim heimischen Altwirt: Wiedersehen mit einem rührigen Ehemaligen aus Münchener BAW-Zeiten in Begleitung seiner sympathischen Frau!
(Für die Verbindung mit www.linkedin.com/ bitte Foto anklicken)
Und am Sonntag leuchtet uns Minga dann nochmals entgegen: Mit zwei Highlights auf einen Schlag.

Nach der recht überzeugenden Tour de France der Frauen im Juli schauen wir uns das EM-Straßenrennen der Frauen zwischen Landsberg und München an. Es führt zwar komfortabel am heimischen Münsing vorbei, aber auch durch Thalkirchen. Ein willkommener Grund dort gleichzeitig Joseph Peters Brunch im Mangostin zu besuchen

Denn für HDM ist Joseph der großartigste Koch weit und breit. Meine Auswahlkriterien dafür sind „fühlt sich erkennbar berufen … ausgeprägtes Qualitäts- und Geschmacksbewusstsein … produktgerechte Kreativität ohne Gimmicks, sprich innovative Authentizität, egal ob thailändisch-asiatisch oder bairisch … durchgängig hohe ServicebereitschaftBefähigung Kundenwünsche aufzunehmen und Können zu vermitteln … angemessenes Preisniveau“. Das reicht wohl, oder?
Joseph Peter zaubert mit sorgfältig ausbalancierten Gewürzen eine auf mein ausgeprägtes Schärfebedürfnis abgestimmte köstliche Tom Yam Gung.

Draußen im Biergarten wollen höchst geruchssensible Wespen am Genuss teilhaben und wir vertreiben sie einigermaßen erfolgreich mit Kupfermünzen.

Kleiner Tipp: Ausprobieren! Ist nicht das Trinkgeld sage ich dem aufmerksamen Vietnamesen, obwohl er vermutlich nicht weiß, welcher Landsmannschaft HDM angehört.
Um 12 gibt’s dann noch köstliche Fleischgerichte. Joseph meint ein Potpourri vertrage es noch.

Mein Appetit sei mir etwas peinlich, lass ich ihn wissen. Tröstend erzählt er mir von einem der u. a. 44 Austern vernascht habe. Na ja, da kommt beim Festpreis auch eine Mischkalkulation nicht hin, überschlage ich.
Irgendwie bilden wir uns ohnehin ein, dass das anschließende Radrennen und unser ehrliches Interesse dafür eine Art sportliche Betätigung sei – immerhin mussten wir das Isar-Hochufer zur B 11 hinauf kraxeln.

Die später gewinnende Niederländerin fährt hier, sich mit ihrem Team vermutlich über die weitere Taktik unterhaltend, in dem immer noch geschlossenen Feld an 3. Stelle. Wir wundern uns dass es, nicht mehr weit vom Münchner Ziel, noch keine führende Gruppe gibt. Lediglich das Peloton und ein paar schwächelnde Nachzügler. Sind denn Frauenradprofis sportlich friedlicher, denkt sich HDM im Stillen? Abends sehen wir allerdings bei Eurosport dass es nicht dabei bleibt. Meine kleine Welt ist wieder in Ordnung.

Allerdings, der Schrittzähler zeigt nur mäßige 6.713 Einheiten – etwas wenig im Vergleich zu den 160 Kilometern der stark beeindruckenden Radldamen.

Wer jetzt nach einem Fazit sucht … Fügen Sie bitte unsere Momente mit Ihren persönlichen Bildern zum eigenen München-Puzzle zusammen.

Wir werden weiterhin, Schritt für Schritt, möglichst zahlreiche Ecken und Eigenheiten unserer früheren Heimatstadt dingfest machen – auch ohne EM.

Denn sie, alle zusammen, machen eine Stadt (ein Dorf, un pueblo …) einzigartig, lebenstüchtig und lebenswert. In unserer Marketingsprache nennen wir sie differenzierende Zusatznutzen.

Demselben Motto folgen wir natürlich auf unseren Reisestationen, demnächst wieder auf dem Weg ins Land Valencia.

Danke für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!