Persönliche Ambacher Impressionen in diesen Tagen

Der Anlegesteg der Bayerischen Seen- und Schifffahrts-Verwaltung empfängt und entlässt hier ihre Kunden. Auch festen Boden präferierende Ambach-Besucher mögen den Steg. An warmen Tagen besonders die Sonnenanbeter vom Fischmeister gegenüber.

Das schafft Konflikte. Das Ein- und Aussteigen wird zuweilen unmöglich. Die Lösung ist spektakulär. Lesen Sie selbst die salomonische Entscheidung eines kompetenten Schifffahrtsverwaltungsmarketings:

Luja sog´i
Wenn der Föhn unser Wetter lenkt sind die Anwohner zuweilen etwas verwirrt. Der See aber zeigt sich von seiner besten schönen wilden Seite.

Zu Beginn der siebziger Jahre, so sagt man, sei es Mode gewesen sich dann im See zu ertränken. Habe ein Münchner seine Frau als vermisst gemeldet sei vorsorglich die Starnberger Wasserwacht angerufen worden … Auch Minga verspürt den Föhn.
… einfach lieb und treu.

Aber auch der ungestüme Wellengang erinnerte mich an den Kini, nämlich an sein Schicksal im nahen Berg
Verneigung vor dem großen Freund und Gönner
???
Würdevoller Abgang
Nach diesen Erinnerungen an die Kini-Schwan-Begegnung spazieren wir auf See-Distanz in Richtung Oberambach und Luigenkamer Hof
Hier eine nur fröhliche Erinnerung: Die Einweihung der kleinen Luigenkamer Kapelle am 5. Mai letzten Jahres (HDM hat dazu ein kleines Büchlein gestaltet)
Mit unserem Freund Hans erklimmen wir den 719 m hohen Fürst-Tegernberg zur Degerndorfer Maria-Dank-Kapelle.

Das Dorf befindet sich im 2. Weltkrieg unweit einer Munitionsfabrik in Geretsried und ist Einflugschneise der alliierten Bomber nach München.

So geloben die Degerndorfer in den Kriegswirren Ende 1944 zu Ehren Marias am schönsten Fleck des Ortes eine Kapelle zu erbauen, wenn der Krieg das Dorf verschont.

In der Tat, keine Bombe trifft und ein Jahr nach Kriegsende beginnen die Planungen für den Tegernberg. Baumaterial holen sich die Degerndorfer aus den Ruinen des zerbombten Münchens. Materialien wie Zement oder Nägel beschafft man sich auf dem Tauschweg.

Am 23. Mai 1948 wird die Kapelle feierlich eingeweiht. (Es lohnt sich z. B. in Wikipedia die Details zu lesen)
Unser Freund, der überzeugte Badener Hans hat uns mit einem badisch-knitzen Präsentmix überrascht – ein Schelm wer Böses dabei denkt
Als Revanche kredenzen wir zuhause keinen württembergischen Trollinger, sondern „den besten spanischen Cava – por supuesto méthode champagnoise“ (ein Geschenk unseres Freundes und Spanien-Kenners Esteban Frings).

Der erste Schluck aus dem übervollen Sektglas offenbart jedoch beträchtliche genüssliche Prozente … a Stamperl waar gscheiter gwest
Später versöhnt die abendliche Claude-Monet-Le-Déjeuner-sur-l’herbe-Stimmung beim Bierbichler. Selbst die den See durchziehende Würm zeigt sich in edlem Bleu – jetzt wieder ruhig dahin fließend

A bisserl Background dazu: „1976 gründete der Schriftsteller und Filmemacher Herbert Achternbusch gemeinsam mit dem Schauspieler und Gastronomen Sepp Bierbichler und dessen Schwester Annamirl in Ambach eine Wohngemeinschaft. Die hielt zwar nur wenige Jahre, begründete aber einen Mythos, der bis heute die kreative Leistungselite aus München und der Republik anzieht: junge Eltern um die 40, in der Attitüde liberal, aber im Kern konservativ. Während die Männer denken und schreiben, kümmern sich die Frauen karriereopfernd um die Kinder. Ausgestattet mit Porsche und High-Speed-Internetzugang suchen sie hier ihre Erdung.“ (Quelle unbekannt, vermutlich Süddeutsche um 2007)
Auch der Mond macht später mit. Noch blinkt gegenüber hektisch das immer eifrige Bernrieder Sturmwarnlicht. Aber in Tutzing leuchtet schon ruhig und stolz der neu eröffnete Biergarten des ehemaligen Kloster Andechs-Wirts.

Auch hier noch ein bisserl Wissenswertes: „In Bernried leben 2100 Menschen, es gibt keinen Supermarkt, keine Apotheke, dafür einen Maibaum, einen kleinen Hafen mit Segelschule, ein Kloster und einen Nationalpark mit Eichen, die so alt und groß sind, dass nur vier Menschen sie umfassen können.“ (Quelle wie oben)

Berichtigend und begeistert fügen wir dieser spartanischen Aufzählung hinzu:
Das schon erwähnte Sturmwarnlicht, die gute Bäckerei, den ebenso guten Hofladen und zwei drei besuchenswerte Gasthäuser.

Fazit aus der gegenüberliegenden Sicht des Ostufers: Auch das Westufer hat seine wunderbaren Plätze. Ehrlich.

Das waren ein paar Ambacher Impressionen und Erinnerungen in diesen Tagen

N A C H T R A G

Kann mir diesen durchaus themenbezogenen, doch beinahe persönlichen Nachtrag einfach nicht verkneifen. Er beinhaltet die E-Mail-Korrespondenz mit unserem Freund Hans zu den Ambacher Impressionen:

Danke Hans. Leider finde ich bei WordPress im Augenblick keine Emojis.

N O C H – E I N – N A C H T R A G Zu unserem Kini-Kennzeichen-Foto

„An bayerischer Raststätte: Polizei stoppt „Kini von Bayern“ im Tesla“

So steht es in der Headline von merkur.de. Laut Polizeibericht hatte der 30-Jährige vorne und hinten unzulässige Kennzeichen. Der „Kini“ vorne dran hat auch HDM inspiriert, der „Hansi“ hinten ist ihm entgangen, trotz ebenfalls ausdrucksstarkem weiß-blauem Rautenmuster.

Der junge Mann gab an, dass er der König von Bayern sei und wisse, dass er die Kennzeichen nicht an seinem Tesla hätte anbringen dürfen.

Jetzt hat der bekennende Kini leider ein Strafverfahren am Hals, durfte jedoch mit seinen flugs montierten amtlichen Kennzeichen weiterfahren.

Vielleicht ein kleines Beispiel der berühmten Liberalitas Bavariae?

Zu diesem reizvollen Thema eine kleine Lese-Empfehlung: „Liberalitas Bavarica – Wie Franz Josef Strauß die bayerische Liberalität prägte“

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-unser-himmelsgeschenk-1.2441038-2

Welche Entscheidung war die Beste, die Sie in Ihrem Leben getroffen haben? (Und warum?)

Michaela Forthuber („Entscheidungsarchitektin“) hat für ihren Blog HDM zu einem lebenswichtigen Thema befragt. Hier sind – für unsere eigenen Leser – die Antworten:

Entscheidungen geschehen rational, emotional, meist sind sie eine Mischung aus beiden. Ich selbst versuche den rationalen Anteil zu steigern, besonders wenn es um was geht. Bei sachlich-fachlichen und quantifizierbaren Entscheidungsinhalten geht dies recht gut. Emotionalitäten lassen sich aber nie ganz vermeiden und beleben. Eine Fahrt ins Blaue kommt annähernd ohne Entscheidungen aus.

Die Schlüsselentscheidung in HDMs beruflicher Entwicklung steht ganz am Anfang: mein Berufsstart bei Procter & Gamble. Obwohl dies nur die konsequente Fortsetzung der vorausgehenden Studienentscheidung ist: Zwei scheinbar sich fremde Fächer Volkswirtschaft und Maschinenbau gleichzeitig ergründen. Ganz ehrlich, eigentlich weiß ich damals noch nicht so recht was ich will – eine Entscheidung nach dem beliebten Motto probieren geht über studieren.

Aber zu P&G – auch hier bin ich zuerst unsicher. Solide Finanzen oder besser das in den großen Unternehmen zunehmend Fuß fassende noch schwammige Marketing? Im Interview überzeugt mich der Chef des Forecasting in seine Abteilung zu kommen, zu den Marketingboys könne ich noch immer. Ich folge prompt seiner Entscheidung.

Gesagt – dann getan, wenn auch über weitere, letztlich vom Unternehmen entschiedene und prima vista scheinbare Umwege: Works Accounting in der Wormser Dash-Fabrik, sprich Buchhaltung für die Produktions- und Lohnabrechnung, das reale tagtägliche technische und logistische Produktionsgeschehen direkt um die Ecke. Als Maschinenbauer fühle ich mich unter Technikern, Chemikern und Einkaufsplanern wohl.

Spätestens jetzt wird mir die recht sinnvolle wenn auch nicht ganz eigenmächtige Entscheidungsfolge bewusst. Die Interdependenz der Funktionen zu erleben fasziniert und macht sicher. Meine Entwürfe von Flowcharts mit ineinander greifenden Handlungs- und Entscheidungsabläufen erfreuen Kollegen und die ganz Neuen im Unternehmen. Ab jetzt steuert diese eigentlich triviale Erkenntnis, dass alles vernetzt ist, bewusst und unbewusst meine Arbeit. In Verbindung mit dem P&G-eigenen Recommendations-System erlangen wir gemeinsam einen hohen Grad von Entscheidungsfreude und Sicherheit.

Good to remember: Ein Schuss der Entscheidung den Lauf lassendes Laisser-aller ist immer wieder dabei und hilfreich. Denn andere haben zuweilen die bessere Entscheidungskompetenz, sogar für einen selbst.

Allerdings, der mir nie aus dem Kopf gehende und dann zügig verwirklichte Drang Marketingmensch zu werden reift. Ich entscheide mich jetzt klar für die neue Aufgabe, starte wieder von Anbeginn ein Training on the Job und komplettiere so das Verständnis vernetzter Managementabläufe. Voraus gehen die Mühen und Freuden das Waschmittelverkaufs zwischen Großhandel und dem Point of Sale an der Straßenecke. Ohne Ackern kein Marketing sagen meine Bosse. Wieder entscheidet sich manches auch wie von selbst.

Überall erfahre ich dass zielführendes Arbeiten nur steuerbar ist durch profunde aber relevante Analysen, klare gemeinsame Ziele und Strategien, interdiszipinär sorgfältig abgestimmte konsequente Pläne und sich auf das Wesentliche konzentrierende Umsetzungen der vorausgehenden Schritte.

Die einzelnen Entscheidungen finden Schritt für Schritt, beinahe spielend, entlang dieses unabdingbaren Prozesses statt. Die aufeinander aufbauende Sicherheit der jeweils richtigen Entscheidung verleiht Kraft und Flügel für den Erfolg.

Beantworten Sie bitte spontan die folgenden 6 1/2 Fragen:

  1. Was beeinflusst Ihre Entscheidungen?

In den ersten Berufsjahren schwingt die Sorge mit, möglichst keine größeren Fehler fürs weitere Fortkommen zu machen. Später will man seine jetzt erlangte Freiheit von den Zwängen des Elternhauses, der Schule, der Uni u. ä. bewahren. In der Familiengründerphase drücken dann andere Verantwortungen …

  1. Wie ist Ihr Vorgehen, wenn Sie eine schwere Entscheidung zu treffen haben?

Na ja, den Managementprozess kann man für alle Lebensbereiche anwenden, nicht nur im Marketing. Bei der Partnerwahl – sorry, wenn man ein Haus baut, eine große Reise macht etc..

Das Procedere ist allen gemeinsam: Sich in den jeweiligen Gegenstand vertiefen, sein Ziel definieren, ggf. den Input anderer einholen, drüber schlafen, den richtigen Zeitpunkt wählen und dann selbstbewusst umsetzen.

Leider mögen das manche im privaten Bereich nicht so recht – ist ja auch wenig romantisch. Ein geplantes Ebook dazu habe ich deshalb lieber nicht weiter verfolgt …

  1. Was haben Entscheidungen aus Ihrer Sicht mit der Realität zu tun?

Entscheidungen sollen letztendlich wahrhaftig und realisierbar sein. Dafür müssen sie mit ihrem Umfeld kompatibel sein, sich daraus entwickeln. Je realitätsbezogener eine Entscheidung ist, desto „richtiger“ und erfolgreicher ist sie.

  1. Welches war Ihr Lieblingsmärchen als Sie klein waren?

Aus dem Struwwelpeter wird in der Schule Le Petit Prince. Der Kleine gilt auch heute noch.

(Dank an den Karl Rauch Verlag / Kathrin Kunter für die Genehmigung das Buch-Cover zu zeigen)

  1. Was ist aus Ihrer Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung? (Nur eines nennen und begründen)

Für die Entscheidungsfindung Sicherheit. Sie entsteht aus der profunden Analyse und Prognose des relevanten Umfelds. Da hinein muss die Entscheidung passen um erfolgreich zu sein.

  1. Wer ist Ihr grösstes Vorbild?

Albert Schweitzer hat mich als einziges Vorbild nie verlassen.

Zum Abschluss:

Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?

Eine solche Entscheidung gibt es leider nur in Traumwelten. Mit dem überirdisch hehren Ziel wäre sie zu weit von der Wirklichkeit entfernt und nicht umsetzbar. Realistisch sein erhöht die Durchsetzungswahrscheinlichkeit.

Vage Ziele taugen ohnehin nicht. Versprechender ist, stattdessen, eine überzeugende Vielfalt kleiner konsistenter Entscheidungen mit jeweils konkreten bescheideneren Einzelzielen. Die Vision treibt sie an.

Den Managementprozess des Marketing finden Sie als Schema auf der Startseite rechts und direkt darunter in „Die Gesamtschau des Marketing“

Liberal fortschrittliches Tübingen?

Sind wir noch bei Sinnen?
Schade. Eine Anachronie unserer Tage. Ein 33 Jahre junger Student, vermutlich der als liberal geltenden Tübinger Uni, ist Auslöser einer Anzeige gegen den durchaus zum Geist von Uni und Stadt passenden OB. Und jetzt ermittelt die Kriminalpolizei – „ein normales Vorgehen“.
Ja sind wir noch bei Sinnen? Bin aus der Ferne betrachtet ohne Zögern auf der Seite eines gestressten OB. Mein Wunsch an alle Drei ist mehr Toleranz als geltendes Recht walten zu lassen. Das war früher für ernsthafte Rechtsfälle gedacht.