Impressionen vor Ort

Das Startobjekt der heutigen fotografischen Impression: Die einsame noch eisige Fischfütterstelle am Nußberger Weiher spätnachmittags
Hier die Kontraste zum dunklen Moorwasser mit Bezug zur Eiszeit
Dann die optische himmlische Korrespondenz der Wolken, Minuten später als Regen, auch ausgesprochen hörbar, in Strömen
Noch ist Zeit für eine andere Impression. Der schwere Schnee hat überflüssige Äste und den Baumbestand merkbar bereinigt. Die flach wurzelnde Fichte scheint es dabei zunehmend schwer zu haben.
Habe den Eindruck dass sich die Kiefer, obwohl selbst Opfer, da leichter tut. Vor Jahren scheint sie sichtbar „regenfettere Jahre“ am gleichen Standort, direkt neben der Fichte, besser genutzt zu haben.
Bald flüchten wir vor dem plötzlichen Regen in die nahe vertraute Wirtsstube.

Draußen, gleich nebendran, läuten aufgeregt die Glocken der St. Leonhard-Filialkirche. Vom einheimischen einzigen Gast erfahren wir die frühere Bedeutung des Geläuts im Kirchdorf Bauerbach: Es regelte den strikten Arbeitsablauf der mittelalterlichen klösterlichen Landwirtschaften sowie Lehnsgüter mit seinen Vasallen nebst Gesinde. Bis heute hat niemand das Läuten infrage gestellt. Wir möchten es glauben.

Man versteht sich hier ausdrücklich als Westufer des Würmsees. Der Mann am Ende des Stammtisches erzählt von seinem einzigen Besuch in unserem heimischen Ambach – gegenüber. Ein plötzlicher Sturm habe sie zur Anlandung des Segelboots gezwungen. Die Haxe beim Fischmeister habe aber nicht geschmeckt, wohl den Hunger gestillt.

Wir freuen uns auf weitere Eindrücke vom Westufer ums Kirchlein herum

Persönliche Ambacher Impressionen in diesen Tagen

Der Anlegesteg der Bayerischen Seen- und Schifffahrts-Verwaltung empfängt und entlässt hier ihre Kunden. Auch festen Boden präferierende Ambach-Besucher mögen den Steg. An warmen Tagen besonders die Sonnenanbeter vom Fischmeister gegenüber.

Das schafft Konflikte. Das Ein- und Aussteigen wird zuweilen unmöglich. Die Lösung ist spektakulär. Lesen Sie selbst die salomonische Entscheidung eines kompetenten Schifffahrtsverwaltungsmarketings:

Luja sog´i
Wenn der Föhn unser Wetter lenkt sind die Anwohner zuweilen etwas verwirrt. Der See aber zeigt sich von seiner besten schönen wilden Seite.

Zu Beginn der siebziger Jahre, so sagt man, sei es Mode gewesen sich dann im See zu ertränken. Habe ein Münchner seine Frau als vermisst gemeldet sei vorsorglich die Starnberger Wasserwacht angerufen worden … Auch Minga verspürt den Föhn.
… einfach lieb und treu.

Aber auch der ungestüme Wellengang erinnerte mich an den Kini, nämlich an sein Schicksal im nahen Berg
Verneigung vor dem großen Freund und Gönner
???
Würdevoller Abgang
Nach diesen Erinnerungen an die Kini-Schwan-Begegnung spazieren wir auf See-Distanz in Richtung Oberambach und Luigenkamer Hof
Hier eine nur fröhliche Erinnerung: Die Einweihung der kleinen Luigenkamer Kapelle am 5. Mai letzten Jahres (HDM hat dazu ein kleines Büchlein gestaltet)
Mit unserem Freund Hans erklimmen wir den 719 m hohen Fürst-Tegernberg zur Degerndorfer Maria-Dank-Kapelle.

Das Dorf befindet sich im 2. Weltkrieg unweit einer Munitionsfabrik in Geretsried und ist Einflugschneise der alliierten Bomber nach München.

So geloben die Degerndorfer in den Kriegswirren Ende 1944 zu Ehren Marias am schönsten Fleck des Ortes eine Kapelle zu erbauen, wenn der Krieg das Dorf verschont.

In der Tat, keine Bombe trifft und ein Jahr nach Kriegsende beginnen die Planungen für den Tegernberg. Baumaterial holen sich die Degerndorfer aus den Ruinen des zerbombten Münchens. Materialien wie Zement oder Nägel beschafft man sich auf dem Tauschweg.

Am 23. Mai 1948 wird die Kapelle feierlich eingeweiht. (Es lohnt sich z. B. in Wikipedia die Details zu lesen)
Unser Freund, der überzeugte Badener Hans hat uns mit einem badisch-knitzen Präsentmix überrascht – ein Schelm wer Böses dabei denkt
Als Revanche kredenzen wir zuhause keinen württembergischen Trollinger, sondern „den besten spanischen Cava – por supuesto méthode champagnoise“ (ein Geschenk unseres Freundes und Spanien-Kenners Esteban Frings).

Der erste Schluck aus dem übervollen Sektglas offenbart jedoch beträchtliche genüssliche Prozente … a Stamperl waar gscheiter gwest
Später versöhnt die abendliche Claude-Monet-Le-Déjeuner-sur-l’herbe-Stimmung beim Bierbichler. Selbst die den See durchziehende Würm zeigt sich in edlem Bleu – jetzt wieder ruhig dahin fließend

A bisserl Background dazu: „1976 gründete der Schriftsteller und Filmemacher Herbert Achternbusch gemeinsam mit dem Schauspieler und Gastronomen Sepp Bierbichler und dessen Schwester Annamirl in Ambach eine Wohngemeinschaft. Die hielt zwar nur wenige Jahre, begründete aber einen Mythos, der bis heute die kreative Leistungselite aus München und der Republik anzieht: junge Eltern um die 40, in der Attitüde liberal, aber im Kern konservativ. Während die Männer denken und schreiben, kümmern sich die Frauen karriereopfernd um die Kinder. Ausgestattet mit Porsche und High-Speed-Internetzugang suchen sie hier ihre Erdung.“ (Quelle unbekannt, vermutlich Süddeutsche um 2007)
Auch der Mond macht später mit. Noch blinkt gegenüber hektisch das immer eifrige Bernrieder Sturmwarnlicht. Aber in Tutzing leuchtet schon ruhig und stolz der neu eröffnete Biergarten des ehemaligen Kloster Andechs-Wirts.

Auch hier noch ein bisserl Wissenswertes: „In Bernried leben 2100 Menschen, es gibt keinen Supermarkt, keine Apotheke, dafür einen Maibaum, einen kleinen Hafen mit Segelschule, ein Kloster und einen Nationalpark mit Eichen, die so alt und groß sind, dass nur vier Menschen sie umfassen können.“ (Quelle wie oben)

Berichtigend und begeistert fügen wir dieser spartanischen Aufzählung hinzu:
Das schon erwähnte Sturmwarnlicht, die gute Bäckerei, den ebenso guten Hofladen und zwei drei besuchenswerte Gasthäuser.

Fazit aus der gegenüberliegenden Sicht des Ostufers: Auch das Westufer hat seine wunderbaren Plätze. Ehrlich.

Das waren ein paar Ambacher Impressionen und Erinnerungen in diesen Tagen

N A C H T R A G

Kann mir diesen durchaus themenbezogenen, doch beinahe persönlichen Nachtrag einfach nicht verkneifen. Er beinhaltet die E-Mail-Korrespondenz mit unserem Freund Hans zu den Ambacher Impressionen:

Danke Hans. Leider finde ich bei WordPress im Augenblick keine Emojis.

N O C H – E I N – N A C H T R A G Zu unserem Kini-Kennzeichen-Foto

„An bayerischer Raststätte: Polizei stoppt „Kini von Bayern“ im Tesla“

So steht es in der Headline von merkur.de. Laut Polizeibericht hatte der 30-Jährige vorne und hinten unzulässige Kennzeichen. Der „Kini“ vorne dran hat auch HDM inspiriert, der „Hansi“ hinten ist ihm entgangen, trotz ebenfalls ausdrucksstarkem weiß-blauem Rautenmuster.

Der junge Mann gab an, dass er der König von Bayern sei und wisse, dass er die Kennzeichen nicht an seinem Tesla hätte anbringen dürfen.

Jetzt hat der bekennende Kini leider ein Strafverfahren am Hals, durfte jedoch mit seinen flugs montierten amtlichen Kennzeichen weiterfahren.

Vielleicht ein kleines Beispiel der berühmten Liberalitas Bavariae?

Zu diesem reizvollen Thema eine kleine Lese-Empfehlung: „Liberalitas Bavarica – Wie Franz Josef Strauß die bayerische Liberalität prägte“

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-unser-himmelsgeschenk-1.2441038-2