Gesichter des Starnberger Sees (Folge 6)
Die Ostersee-Ach und natürliche Kanäle speisen östlich von Seeshaupt auf 584 m Meereshöhe den Starnberger See.
Das Gebiet ist eine bedeutende Eiszerfallslandschaft des bayerischen Alpenvorlandes. „Der Komplex aus moorigen und nährstoffarmen Seen, Nieder-, Übergangs- und Hochmooren neben Moor- und Bruchwäldern mit seiner außerordentlichen Vielfalt an Arten in den vernetzten Habitaten, Biotopen und ökologischen Nischen hat für die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung europaweite Bedeutung.“ (Wikipedia)
Die vermoorte Region bleibt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von zivilisatorischen Eingriffen weitgehend verschont . Ab 1861 lässt dann der Münchner Industrielle Joseph Anton von Maffei zwei Durchstiche anlegen: Von den Staltacher Seen zum Fohnsee und vom Fohnsee zum Ostersee. Dadurch ergibt sich eine Wasserverbindung über den Starnberger See („Würmsee“) und die Würm bis nach München. Dahin will er den in Iffeldorf gestochenen Torf verschiffen. Aufgrund der neuen Eisenbahnlinie kommt es jedoch nicht dazu.
Ab 1955 wird die Region als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Mit dem zunehmenden Einsatz von Kunstdünger in der Landwirtschaft beginnt sich jedoch das Nährstoffangebot in den Seen zu vermehren und die Wasserqualität nimmt ab. 1982 werden Iffeldorf und Staltach an das Penzberger Abwassernetz angeschlossen und die Wasserqualität erholt sich zunehmend.
Eigentlich kann man bei der Rundwanderung nicht fehl gehen. Wenn wir auch die offizielle Wegmarkierung 7 nur einmal sehen.
Wunderschöne typische Ausblicke. Die Alpen im Süden begleiten uns, wenn auch etwas diesig, auf weiten Teilen des Weges.
Seen, Moorlandschaften, Wälder mit Fichten, Mischwald mit Buchen und Kiefern wechseln sich kurzweilig ab.
Ein typischer Baum ist integriert oder alleinstehend die knorrige Stieleiche mit ihrer prägnanten Rinde.
Beeindrückende Kolosse Kiefer und Buche.
Noch bis Mai hält sich die versprechende Blütenpracht in Grenzen.
Auch an den Osterseen haben die Kanadagänse, wie an unserem Starnberger See, neuen Lebensraum gefunden. Hoffentlich sind sie hier willkommener.
Soeben haben die EU-Mitgliedstaaten ein Freiland-Verbot für drei Neonicotinoide beschlossen . Wir freuen uns mit den Bienen.
Die knapp 10 Kilometer Rundweg bewältigen wir voller Bewunderung der Landschaft ohne Rast. Der moderne Hinweis an allen Ruhebänken lassen uns schmunzeln … hoffentlich hat das Netz kein Loch.
Da die Beine offenbar doch etwas schwer geworden sind genehmigen wir uns einen Steckerlfisch im Fohnsee-Stüberl. Dann wird´s am Weg a bisserl bürgerlich und die hinter dem Löwenzahn auftauchende Iffeldorfer Kirche bezaubert von weitem.
Keramik-Liebhaber finden hier mehr als nur OSTERhasen. Auch die Wirtschaften sehen versprechend aus. Fürs nächste Mal.
Eine wunderbare Wanderung in einer faszinierenden Voralpenlandschaft. Nachahmenswert.
Zuhause zurück labt sich ein gern gesehener Gast am restlichen Vogelfutter.