Zwei Tage Lyon war ein Höhepunkt unserer letzten Reise ins Land Valencia im November. Anderntags gehts, zuerst der Rhône entlang, bis nach Narbonne. Tags drauf kommen wir spät abends in Céret zwischen dem Languedoc und den östlichen Pyrenäen an.
Schon in der vorausgehenden April-Reise machen wir in Céret Station („España Ida y Vuelta III“). Der Besuch des Musée d´Art Moderne passt aber zeitlich nicht rein. Jetzt holen wir ihn nach.
Hier nochmal das Empfangsfoto in Céret aus dem vorausgehenden Beitrag „Zwischenziel Lyon“
Céret ist die Stadt der Kunst und Kirschen. Gar keine so schlechte Positionierung.
Auch jetzt im November sind die begehrten Vorpyrenäenfrüchte naturgemäß ausschließlich im verarbeiteten Aggregatzustand verfügbar.
Als kleinen Ersatz gibts heute noch ein weiteres, zusätzlich differenzierendes K. Die kleine Kunst- und Kirschenstadt gilt als das Mekka des Kubismus.
Diesmal sehen wir Picasso schon vom Fenster unserer kleinen Pension aus. Er hat das Kubismus-Image mitbegründet.
Die Kunstströmung ist auch durch die vor dem Haus direkt erlebbaren Motive zum Greifen nahDie Bedeutung des großen Meisters an unserer Hauswand für den Kubismus ist selbst für Laien nicht mehr zu übersehenDie Vielfalt seiner Werke, nicht zuletzt das Ergebnis ungeheuren Fleißes und häufiger Spanien-spezifischer Motive verdeckte uns bisher die kubistische Handschrift seiner Arbeit
Der tüchtige Spanier aus dem andalusischen Malaga ist auch im Markt der Gebrauchskeramik nicht zu übersehen – egal ob man die Motive mag oder nicht
Auffällig ist der Stolz beider Protagonisten
Ein friedliches, wenig spektakuläres Stillleben aus dem Jahre 1943
Zwischendurch wundern wir uns urplötzlich über Werke wie das „Porträt eines Franzosen“ von Max Beckmann. Es stammt aus 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers.
Später erfahren wir von der Nähe Cérets zum „cosmopolitisme de l’École de Paris“ (Quelle: Gilles Kraemer & Antoine Prodhomme in www.lecurieuxdesarts.fr).
In dieser Bewegung haben sich französische und ausländische Künstler zusammengeschlossen, die in den 60 Jahren nach 1900 in Paris gearbeitet und die Stadt zu einem vorrangigen Zentrum der Kunst erhoben haben.
HDM ist geneigt, hierin eine Dachmarke dieser Künstler zu sehen. Vermutlich sollte sie sogar vor dem ersten Weltkrieg die Künstler von Montparnasse „wettbewerblich“ vom deutschen Expressionismus abgrenzen, so der Kunsthistoriker Adrian Darmon.
Wir denken an die Bedeutung des Lichts (franz. la lumière) für die Maler im heimischen Pfaffenwinkel, an Der Blaue Reiter, Das Blaue Land … auch sie sind, wie die l’École de Paris, markenartige Konstrukte mit unterschiedlichen Zielsetzungen für unterschiedliche Zielgruppen
Voilà la France, das Licht und seine FarbenDieses Foto möge dem geneigten Leser, in seiner Spannung zwischen Skulptur und Gemälden, Raum für eigene Interpretationen geben
Cérets Fortsetzung der Kunst ins Profane, aber höchst Praktische
Malerische Unterstützung für die Bar Loco (span. auf nette Art „verrückt“)
Die baldige Weiterfahrt führt uns durch Landschaften wie diese
Vorbei an Amélie-les-Bains
Prats-de-Mollo-la-PresteStatt saftigen oberbayrischen Wiesen und – wie ein Stillleben mit Bergkühen
Letztes Foto vor dem nahen legendären wenn auch nicht sehr hohen Col d´Ares
Vor 15 Jahren schreibt HDM für die Münchner Abendzeitung zum Thema Wahlwerbung folgendes: „… Die bis zum Verdruss immer noch übliche Plakatköpfemanie ist keinen Deut besser. Wahlwerbung muss den Menschen Nutzen verkaufen, nicht Konterfeis. Sie helfen weder bei Schönheitswettbewerbskandidatinnen noch bei Kanzlern. Dies sei den Werbestrategen der Parteien ins Stammbuch geschrieben!“
Anlässlich der jetzigen Wahlen ein paar marketingfachliche Überlegungen dazu. weiterlesen →
Zweifellos, das Gut Aiderbichl in Iffeldorf zwischen München und Garmisch ist „ein ideales Ausflugsziel für die ganze Familie“. So die aus der Webseite entnehmbare Positionierung. Zweifellos hat sie als USP, leicht erkennbar, ein hohes fachliches Differenzierungspotenzial … weiterlesen →
Kreative Darstellung des Marketingablaufs im Unternehmen.
„Tugend Geduld: Wichtiger als Intelligenz?“
Diese Headline in Linkedin provoziert wohltuend und der Beitrag dahinter ist durchaus lesenswert. Tatsächlich, das tagtägliche digitale Geschehen um uns herum signalisiert eine Jetzt-Sofort-Welt und riskiert die elementar lebenswichtige Tugend Geduld zu beschädigen. Ohne Geduld würden auch Kommunikation und Marketing Federn lassen.